Rhizomsperre (Wurzelsperre)
Bei der Pflanzung von wurzelausläufer bildenden Bambussen, ist der Einbau einer Rhizomsperre unbedingt zu empfehlen. Mit den Jahren können bestimmte Bambusgattungen wie z. B. Phyllostachys, Pseudosasa, Pleioblastus (u.a.)meterlange Wurzelausläufer, sog. Rhizome, bilden. Diese Rhizome machen vor Grundstücksgrenzen keinen Halt und können sogar Gehwegplatten hoch drücken oder Versorgungsleitungen im Boden beschädigen. Es gibt viele Gruselgeschichten über diese Wurzelausläufer. Diese beruhen aber immer auf einer nicht fachgerecht eingebauten Rhizomsperre oder falschen Materialien.
Augen auf bei der Materialauswahl
Im Internet kursieren viele Anleitungen zum Bau und der Materialauswahl einer Rhizomsperre. Oft werden Teichfolien, Kantsteine, Vliese oder was der Hobbygärtner noch so im Schuppen oder hinter der Garage liegen hat, empfohlen. Es klingt im ersten Moment zwar gut und kostengünstig vorhandene Materialien zu verwenden und Geld zu sparen, ist im Endeffekt aber kein Vorteil. Das nachträgliche Ausgraben von ausgebrochenen Rhizomen ist eine schweißtreibende, nervige Angelegenheit und führt am Ende zum Einbau einer sicheren Sperre. Eine „richtige“ Rhizomsperre ist aus 2 mm dickem HDPE, einem sehr festen und zugleich flexiblem Kunststoff. Einen Versuch der Hochschule Weihenstephan zur Rhizomfestigkeit von Rhizomsperre aus HDPE können Sie hier nachlesen.
Einbau einer Rhizomsperre
- Messen Sie den Bereich aus, in dem sich der Bambus ausbreiten darf (Umfang).
Bei Hecken empfiehlt sich eine Tiefe (Vorderkannte bis Hinterkante) von min. 1 Meter. Bei einer 10 Meter langen Hecke kommen Sie so auf 22 Meter Rhizomsperre (10 m vorne, 1 m links, 1 m rechts, 10 m hinten). Es empfiehlt sich immer ein paar Meter Rhizomsperre mehr zu nehmen, falls die Sperre doch etwas breiter wird.
- Bestellen Sie bei uns die gewünschte Meteranzahl und eine passende Verschlussschiene.
- Heben Sie einen 65 cm, bzw. 95 cm tiefen Graben aus, die Breite ist relativ egal. Die Sperre sollte nach dem Einbau noch 3 – 5 cm aus dem Boden gucken. Den Aushub am besten direkt neben dem Graben aufschütten, er wird später wieder gebraucht.
- Stellen Sie die Rhizomsperre aufrecht in den bereits ausgehobenen Graben und verschrauben Sie die beiden Enden mit der Verschlussschiene, wenn möglich sollte überschüssige Rhizomsperre nach außen überstehen.
- Wenn die Verschlussschiene fest sitzt, schneiden Sie mit einem scharfen Messer ein eventuell im inneren Bereich der Rhizomsperre überstehendes Ende so dicht wie möglich an der Verschlussschiene ab. So nehmen Sie den Rhizomen eine mögliche Angriffsfläche.
Bei fertig verschweißten Pflanzringen entfällt natürlich das Verschrauben der Enden.
- Nun können Sie den Graben wieder mit dem Aushub auffüllen.
- Jetzt können Sie mit der Pflanzung des Bambus anfangen.